news vom 20.07.23

Auftakt für "QAI Ventures" von uptownBasel

Letzte Woche hat uptownBasel mit QAI Ventures feierlich seinen neuen Startup Accelerator und Venture Capital-Fonds eingeweiht. Das halbjährige Beschleunigungsprogramm ist mit fünf ausgewählten Jungunternehmen aus den Bereichen Quantum Computing und AI gestartet. Anaqor, Kipu Quantum, Miraex, Moonlight AI und qdc stellten ihre Innovationen in einem Pitch dem Publikum vor. Über 50 Quantum-Interessierte und -Begeisterte aus den USA, Frankreich, Deutschland, Österreich, Grossbritannien, Skandinavien und anderen Ländern der Welt nahmen am Event teil.

Alexandra Beckstein, CEO QAI Ventures, begrüsste im Saal lauter «Pioniere, die an eine Technologie glauben, die noch weit weg ist, aber in Zukunft alles grundlegend verändern wird». (Foto zusammen mit uptownBasel-Arealentwickler Hans-Jörg Fankhauser.)

So soll der QC-Markt jährlich um 38 Prozent wachsen – von 450 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 93 Milliarden US-Dollar 2040. Dabei wird der potenzielle ökonomische Wert bis 2035 auf 1.300 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Deindustrialisierung verhindern helfen

VR-Präsident Thomas Staehelin möchte im Rahmen von uptownBasel gemeinsam mit seiner Familie «nicht nur Gebäude aufbauen, sondern mit der Förderung zukunftsweisender Innovationen und in Zusammenarbeit mit IBM sowie anderen Partnern auch dabei helfen, zu performen und damit das Risiko der De-Industrialisierung in der Schweiz zu vermindern». (Foto: Thomas Staehelin zusammen mit Baschi Dürr, CEO uptownBasel, und Anneke Geyer-Tennekes, Basel Area Business & Innovation.)

GLP-Nationalrat Jürg Mäder, plädierte am Anlass dafür, sich (auch politisch) frühzeitig um dieses komplexe Thema zu kümmern («Rules of Wandelhalle) – was ja mit dem Aufbau des «Center of Competence for Quantum and Artificial Intelligence, QuantumBasel» in Arlesheim als erstem kommerziell nutzbaren QC-Hub (inkl. physischen Quanten-Rechner) hierzulande und einem von wenigen Standorten weltweit auch der Fall ist. Dafür biete die Schweiz als Hightech-Land und mit ihren guten Arbeits- sowie anderen Rahmenbedingungen die besten Voraussetzungen.

Mit Quantentechnologien Innovation beschleunigen
Gemäss Dr. Frederik Flöther, stellvertretender CEO QuantumBasel, lassen sich mit dieser Technologie viele Probleme lösen – sei dies im Gesundheitsbereich bei der Entwicklung von Medikamenten, sei dies in der Industrieproduktion oder in der Logistik. QuantumBasel bietet hier einen «neutralen Hub, um Innovation zu beschleunigen. Dies bedingt eine industrie-übergreifende Zusammenarbeit.»

Doch es gibt noch viel zu tun, u.a. die Quantum-Algorithmen auf die betreffenden Anwendungen anzupassen und Software sowie Hardware entsprechend zu verbessern. U.a. fehlt es noch an QC- und AI-Spezialisten und Programmierern. Mit QAI Ventures – einem Investment-Arm von QuantumBasel, das mit seinen VC-Fonds in Quanten-Startups investiert – wolle man ein internationales Netzwerk und Ökosystem schaffen, um darin stufenweise Innovation zu entwickeln und Unternehmertum aufzubauen.

Vielversprechende Quanten-Startups
Die fünf für das Accelarator-Programm sorgfältig ausgewählten Startups bilden hierfür den Treiber und haben mit ihren QC- und AI-Technologien bereits die «Proof of Concept-Phase» erreicht bzw. den Nachweis für die Machbarkeit ihrer Geschäftsidee erbracht. Die (Co-)Gründer bzw. CEO’s stellten am Event ihre Innovationen in einem Pitch dem Publikum vor: Miraex (aus Lausanne), Anaqor und Kipu Quantum – beide aus Deutschland – und qdc (aus Kalifornien) entwickeln Quanten-Technologien, beispielsweise um die Zugänglichkeit von QC-Lösungen zu verbessern, oder verbinden dies mit spezifischen Anwendungen (im Software- und Hardware-Bereich), um die Fortschritte in verschiedenen Sektoren bzw. Branchen voranzutreiben. Sie alle schöpfen dazu das Potenzial und die Leistungsfähigkeit des Quantencomputings für Optimierung und Beschleunigung aus (siehe Kurzbeschriebe unten).

Moonlight AI „revolutioniert“ Krebsdiagnose
Als fünftes Startup beschleunigt Moonlight AI (aus Courroux) die Krebsdiagnose sowie -überwachung durch KI-gestützte Lösungen. Das von Sezai Taskin (Foto rechts) geführte Startup sorgt mit Hilfe von „Deep-Learning-Algorithmen und Quantenprinzipien“ für eine verbesserte Genauigkeit und Effizienz während des gesamten Behandlungsprozesses eines Patienten. Das 2022 gegründete Unternehmen arbeitet zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Basel an der Entwicklung genomischer Biomarker und ist Teil des Accelerator DayOne Tech (Medtech) Programms bei Switzerland Innovation Park Basel Area (am Standort Jura). 

Zugang zu Mentoren- und Partner-Netzwerk
Während des fünfmonatigen Accelerator-Programms, das Mitte Juli auf dem Innovationscampus von uptownBasel begonnen hat, unterstützt QAI Ventures die Geschäftsentwicklung und das Wachstum der Startups. „Die teilnehmenden CEOs erhalten im QC-Bereich Zugang zu einem globalen Mentoren-Netzwerk, wertvolle Verbindungen zu Industriepartnern und Beratung durch Experten (siehe Foto links).

Sie lernen in verschiedenen Masterklassen bzw. Workshops u.a., ein Geschäftsmodell (Businessplan inklusive Marketing- und Verkaufsstrategie) zu entwickeln sowie umzusetzen und dabei den richtigen Fokus zu setzen. Ziel ist, sicherzustellen, dass sie bereit sind für Investitionen und für die Zusammenarbeit mit grösseren Unternehmen“, erklärt Thomas Landis, COO QAI Ventures (siehe Banner-Foto oben).

Mit 50-Millionen dotierter Fonds
Der mit 50 Millionen CHF dotierte erste VC-Fonds von QAI Ventures richtet sich an die Quantum Computing- und Quantum-Communication-Industrie. Über die nächsten drei bis fünf Jahre sollen daraus jeweils Beträge von 500‘000 bis 2 Millionen CHF an 25 Jungunternehmen aus aller Welt gehen, die sich in der „Pre-Seed bis Series A-Phase“ (Gründung bis Rollout) befinden.

Darüber hinaus gewährt QAI Ventures den teilnehmenden Startups Zugriff zur Quanten-Hardware von QuantumBasel, QuEra Computing Inc., Strangeworks, IBM, IonQ und D-Wave. In den nächsten Jahren sollen bis zu 20 Startups am Accelerator-Programm mitmachen können. «Eine grossartige Initiative, nicht nur für das Ökosystem der Region Basel, sondern für die ganze Schweiz, ja sogar für Europa», bestätigte ein Venture Capitalist am Anlass.


 

Bewegung in die Quanten-Szene bringen

  • Anaqor entwickelt reibungslose Quanten-Technologien mit dem Ziel, Barrieren zu beseitigen und die Zugänglichkeit von QC-Lösungen zu verbessern (siehe Foto rechts).
  • Kipu Quantum konzentriert sich auf die Entwicklung anwendungs- und hardware-spezifischer QC-Lösungen, die auf die spezifischen Anforderungen früher industrieller Anwendungsfälle zugeschnitten sind.
  • Miraex zielt darauf ab, Quanten-Technologien mit realen Anwendungen zu verbinden und das Potenzial des Quantencomputings zu nutzen, um Fortschritte in verschiedenen Sektoren voranzutreiben.
  • qdc ist bestrebt, die Leistungsfähigkeit des Quantencomputings für reale Optimierungsherausforderungen zu erschließen und fortschrittliche Lösungen für verschiedene Branchen anzubieten.

Bericht: Kathrin Cuomo-Sachsse (mit Fotos von Bela Bök)

 

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